Anfang August bestritt Oliver Prigge in den Farben seines Teams, dem RSV Osthelden, in Glücksburg an der Ostsee den „Ostseeman“. Eine Langdistanz aber eben nicht versehen mit dem Label „Ironman“ und daher auch nicht so kostenintensiv. Die gesamte Veranstaltung hatte auch einen eindeutigen Charakter: Von Sportlern für Sportler und darüber hinaus eine sehr familiäre Atmosphäre.
Genau so war es von dem 50-jährigen Müsener gewollt. Schon im Mai wurde mit der gesamten Familie das Quartier und auch die Radstrecke gecheckt. Das Quartier war lediglich 2 Gehminuten von der Wechselzone entfernt. Auch Rad und Laufstrecke lagen in unmittelbarer Nähe dazu.
Am Sonntag, den 05. August, war es dann soweit. 3,88 km Schwimmen in der inzwischen reichlich aufgewühlten aber mit 23 Grad wohltemperierten Ostsee. 180 km auf dem Rennrad á 6 Radrunden, die schon sehr wellig und windig waren. Danach ging es auf die Laufstrecke rund um die Promenade. 42,2 km Laufen aufgeteilt in 5 Runden á 8,44 km.
Als die Wettkampfzeit knapp über eine Stunde anzeigt, wird Oliver wieder an Land „gespült“. Offizielle Wechselzeit zum Rad 1:03,12. Jetzt hieß es möglichst gleichmäßig die Radrunden zu absolvieren. Runde eins und zwei liefen absolut top, vielleicht ein bisschen zu gut.
Runde drei und vier waren bedingt durch den starken Wind schon schwieriger. In der fünften Runde fing es leicht an zu regnen. In Runde sechs gab es dann einen ordentlichen Regenguss, wie üblich in diesem Sommer. Am Ende des Radparts standen 5:40 Std reine Fahrzeit auf der Uhr. Im Schnitt waren es etwas über 31 km/h. Alles lief bisher besser als geplant.
Aber jetzt kam es darauf an, in die Laufschuhe zu wechseln und langsam loszulaufen und erst einmal ins Tempo zu kommen. Genau eine Runde ging das gut. Kurz hinter km 10 nahm das Schicksal seinen Lauf. Die gesamte Bein- und Rückenmuskulatur stellten die Arbeit komplett ein. Nichts ging mehr. Nun galt es mit aller Erfahrung durch die hoffentlich nicht allzu lang anhaltenden Schwierigkeiten durchzukommen. Es ging nur noch trabend auf den verbleibenden 32 km voran. Aber alles hat ein Ende – irgendwann - nach über 5:20 Laufzeit. Oliver Prigge erreichte mit Unterstützung durch seine beiden Jungs glücklich nach 12:25 Std. die Ziellinie.
„Ostseeman eine tolle Veranstaltung, die sich deutlich abhebt von allen was ich bisher so mitgemacht habe. Einmal Ostseeman ist keinmal Ostseeman“, so kommentierte Oliver Prigge seine 11. Langdistanz.