RSV Osthelden hat eine Europa-Meisterin im Duathlon
Am 16.04. und 17.04.2016 fanden in Kalkar am Niederrhein erstmals die Europameisterschaft im Duathlon statt. Bereits im Vorjahr machte dies sehr gut organisierte Veranstaltung im Frühjahr durch die Austragung der Deutschen Meisterschaft auf sich aufmerksam.
Eine Europameisterschaft im eigenen Land zieht immer sehr viele national starke Athleten an den Start. Die Deutsche Triathlon Union war mit 184 Startern vertreten. Insgesamt waren 12 Nationen am Start.
Alle gestarteten 700 Sportler mussten sich für diesen Wettkampf qualifizieren. Dazu waren Ergebnisse der letzten zwei Jahre erforderlich, bei denen sich die Sportler bei nationalen oder internationalen Meisterschaften auf den Rängen 1 bis 4 finishen mussten.
Bei sehr windigen Bedingungen und manchmal heftigen Regenschauern wurden am vergangenen Samstag die Europameister der Altersklassen ermittelt.
Ute Weber, vom RSV Osthelden, konnte in einem sehr starken Teilnehmerfeld ihre Klasse unter Beweis stellen. Die in der AK 55 startende Athletin erreichte unter den insgesamt 75 gestarteten weiblichen Teilnehmern auf der Kurzdistanz [10Km Laufen – 40 Km Radfahren – 5 Km abschließender Lauf] einen außergewöhnlichen 32. Gesamtrang.
Dennoch lief nicht alles nach Plan und Ute hätte gesamt noch weiter vorne sein können. Den ersten Laufsplitt konnte Ute mit einem sehr guten 4:30er Schnitt/Km nach 45:03 verbuchen. Zum ersten schnellen Wechsel kam sie mit einer Minute Rückstand als Dritte nach Ute Spicker und der bis dahin zweitplatzierten Gesine Rosner in der Wechselzone an.
Doch der schnelle Lauf hatte Auswirkungen auf die angespannte Muskulatur. Ute, als sehr gute Radfahrerin bekannt, hatte in den ersten 3 von 4 Radrunden mit Krämpfen in den Oberschenkeln zu kämpfen. Immer wieder musste sie den Druck rausnehmen um die Beine wieder locker zu bekommen. Zwar konnte sie die bis dahin führenden Damen überholen, hatte aber durch diese Aufholjagdt viel Substanz verloren. Durch die Windböen und Regenschauer wurde der Rhythmus und die erforderliche Erholung zusätzlich erschwert. Erst in der abschließenden 4. Runde fand sie zu ihrem runden Tritt zurück und konnte noch ein kleines Polster von einer knappen Minute auf die Konkurrentinnen gut machen. Mit der besten Radzeit von 1:10:05 erreichte die RSV-Athletin die zweite Wechselzone.
Nach einem vorsichtigen Wechsel [hoffentlich kommen die Krämpfe nicht zurück] ging Ute auf die abschließenden 5 Km. Sie flog förmlich über den Parkur und lies die zweitplatzierte Gesine Rosner keinen Meter näher an sich ran. Erst kurz vor dem Ziel fiel alle Anspannung von ihr ab und sie finishte glücklich, mit dem Gedanken, alles abgerufen und gegeben zu haben.
Mit dem zweitbesten Laufsplitt der abschließenden Disziplin sicherte Ute sich den Titel der Europameisterin in der AK 55 in einer Zeit von 2:22:17.
3. CrossDuathlon-Challenge - Hünsborn 2 be wild // 10.April 2016
#Hünsborn2bewild #Crossduathlon #RSVOsthelden #Kreismeisterschaft #H2BW #BistDuDabei #10-04-2016
Mehr Info´s unter: http://h2bw.de
Volles Haus beim Saisonabschluss des RSV Osthelden
Über 50 Mitglieder des Radsportvereins Osthelden kamen in den Vereins- und Bürgertreff in den Kreuztaler Stadtteil, um die Ehrung der Sportler der einzelnen Abteilungen zu verfolgen. Vorsitzender Eckhard Haub wies in seinen Begrüßungsworten darauf hin, dass eine spürbare Verlagerung der sportlichen Interessen vermehrt in Richtung Breitensport und hier deutlich in den Triathlonsport hinein festzustellen ist. Sehr erfreulich sei, dass auch die neu angestoßenen Angebote im Bereich Mountainbike und Rennradfahren sehr gut angenommen werden und diese Entwicklungen zu einem beachtlichen Mitgliederzuwachs geführt haben. Aktuell hat der Verein wieder über 200 Mitglieder zu verzeichnen.
Mit dieser positiven Grundstimmung war es verständlich, dass die nach einem Imbiss durchgeführten Ehrungen der Sportler in einer entspannten und fröhlichen Atmosphäre verliefen. Rennsport–Fachwart Stephan Weber konnte sechs von acht Lizenzfahrer/innen auszeichnen und sich für die gefahrenen Rennen und erreichten Platzierungen bedanken. Besonders fleißig und erfolgreich war hierbei sein Sohn Felix als Juniorenfahrer.
Im Bereich Mountainbike konnte Fachwart Matthias Flender für 2015 keine herausragenden Leistungen vermelden. Nahezu alle Fahrerinnen und Fahrer waren im Breitensport aktiv und beteiligten sich an Tagestouren oder der Befahrung des Siegerland- Höhenrings an einem Tag.
Steffen Janz, Breitensport – Fachwart des RSV, berichtete ausführlich von den zahlreichen Trainingsfahrten der „Cappuccino -Gruppe“ und den Beteiligungen an Radmarathons und Radtouristik-Fahrten in NRW und dem angrenzenden Hessen. Für 2016 ist die Teilnahme von Aktiven des RSV am Bodensee–Radmarathon geplant.
Da die Entwicklung der Triathlon –Abteilung äußerst erfreulich verläuft, hatte Fachwart Jens Kanis auch den längsten Bericht abzugeben. Die Sportler der von rd. 20 auf 40 Personen angewachsenen Abteilung waren sehr fleißig und erfolgreich. Hervorzuheben sind die Deutsche Meisterschaft in der Altersklasse im Duathlon von Ute Weber und natürlich die Erlangung des WM –Titels in der AK 60 im Langdistanz Duathlon von Erhard Hofmann, der mit einem WM- Trikot ausgezeichnet wurde. Voller Stolz konnte Jens kanis auch verkünden, dass ab 2016 eine Damen-Mannschaft in der NRW–Liga antreten wird. Die RSV–Mitglieder sparten nicht mit Applaus und Lob und Anerkennung für die erbrachten Leistungen und freuten sich an einer Bilderschau, die Jens Kanis zusammen gestellt hatte und die den ganzen Abend begleitend einen breiten Überblick über die Trainings- und Wettkampfaktivitäten der Radsportler gab.
RSV Osthelden fährt Siegerland Höhenring
Als Jahresabschluss für einige Aktive des Radsportvereines wurde wieder einmal der SHR geplant. Mitfahren konnte jeder, der einen ausreichenden Trainingszustand hat und sich im Gelände über längere Distanzen wohlfühlt.
Aussteigen kann auch jeder, wenn er merkt, dass „ heute nichts läuft“, er / sie sich überfordert fühlt und die Gruppe immer wieder warten muss.
Ziel sollte es sein, diese anspruchsvolle Strecke, als Original, also inklusive der vielen Trails und Wurzelpassagen, mit heftigen, teils nicht fahrbaren Steilanstiegen, in einer Tagesetappe zu absolvieren. Für dieses Highlight hatten sich 11 Vereinsmitglieder bei Organisator Erhard Hofmann angemeldet, um die 143 Km mit 3700 Hm in Angriff zu nehmen.
Mit dabei waren die Vereinskollegen der MTB-Truppe, Maren Flender, Jürgen und David Gaßmann, sowie Abaz Karajica, Seniorenrennfahrer Johannes Weber, Juniorenrennfahrer Felix Weber und die Triathleten Sonja Herweg, Andreas Klappert, Jürgen Große Gehling, Jens Kanis, Michael Müller und Erhard Hofmann. Bis auf 3 Wiederholungstäter war es für alle anderen eine Herausforderung, die entweder die Zeit, oder die Distanz bis dahin noch nicht an einem Stück bewältigt hatten.
Die Gruppe startete in Hünsborn und sollte möglichst auch als solche das Ziel im Stollenweg unversehrt wieder erreichen. Der Wettergott hatte herrliches Herbstwetter prognostiziert, sodass dem Start am Samstag, den 26.09. nichts mehr im Wege stand.
Dank unserer lieben Frauen konnten 2 Verpflegungsstationen geplant und vorbereitet werden. In Grossenbach und Freusburg sollte es neben Wasser auch Riegel, Gels und isotonische Getränke geben.
Bei trockenem Wetter, aber kühlen 7° C ging es um 06:30 Uhr los. Starke Bewölkung machte den Einsatz der mitgebrachten Akkubeleuchtung notwendig. Gefahren wurde im Uhrzeigersinn, also Richtung Krombach, Welschen-Ennest, Lützel. Da die ersten 10 Km breite Waldautobahnen sind, konnten wir mit dieser Beleuchtung unsere Gruppe sicher bis ins erste Tageslicht bringen. Sonja, eigentlich eine ausdauernde und starke Fahrerin, musste leider schon nach der Krombacher Höhe aussteigen, da sie sich bereits nach wenigen Kilometern überfordert fühlte. Die Tagesform und das Körpergefühl müssen natürlich auch stimmen. Schade, aber vielleicht steigt sie beim nächsten Mal wieder ein um zumindest weitere Teilstücke mit zu fahren.
Ab dem „Ewigen Fuhrmann“ ging es dann langsam zur Sache. Durch den Regen der letzten Tage, war der Waldboden teilweise nass und tief und in manchen Stücken hatte man das Gefühl, man wird vom Untergrund fest gehalten. Bis auf eine kleine Umleitung wegen Holzrückarbeiten auf Höhe Hasenbahnhof konnte der Originalweg gefahren werden.
Mit ca. 20 Minuten Rückstand auf das erreichen unseres 1. Zwischenzieles kamen die 11 in Grossenbach an. Silvia Burgert und Geli Hofmann hatten alles parat um die Biker nach 3:40 erstmals zu verpflegen. Die von Silvia gebackenen Kuchen hatten die größte Anziehungskraft, sodass der eine oder andere daran erinnert werden musste, auch den Vorrat an isotonischem Getränk, Riegeln und Gels aufzustocken, bevor es nach einer knappen halben Stunde wieder in den Sattel ging.
Bei immer noch 8° und wolkenverhangenem Himmel ging es weiter, vorwiegend auf schmalen Wegen mit endlosen tollen, sehr anstrengenden Wurzelpassagen. Dieser Teil kostete richtig Körner und ging aufs Material. Michael Müller musste nach diesem Wegstück aufgeben. Auf Grund eines irreparablen Defektes am Hinterrad konnte er sein Rad nur noch vorsichtig bis zum Lahnhof bewegen um sich dort abholen zu lassen. Michael war total deprimiert und enttäuscht, wir hoffen aber alle, dass er beim nächsten Start wieder dabei ist.
Auf dem langen abfallenden Teilstück Richtung Würgendorf musste ein weiterer kurzer Halt eingelegt werden. Andreas Klappert hatte seine Werkzeugtasche verloren. Nach der rasender Abfahrt über sehr steinige und felsige Wege, ist bei einem kurzen Stopp zum Sammeln der Mitfahrer aufgefallen, dass einer fehlt. Gut 1,5 Km hat der Geit zurückgelegt, um den „Vermissten“ einzusammeln und zur wartenden Truppe zurück zu führen. Nach einer kurzen angefressenen Phase nahm Andreas wieder Fahrt auf und kompensierte sein Tagestief mit auf einmal ungeahntem neuem Wind, der immer mehr Spaß an dieser Tour fand. Mit jedem Kilometer mehr wurden die ungeübteren sicherer und liesen die Gruppe immer mehr zusammen wachsen.
Die Gespräche untereinander wurden weniger, jeder horchte ein wenig mehr in sich hinein. Fast alle hatten während der Tour ein Tief, welches überwunden werden musste. Gegenseitige Kontrolle, warten auf den Mitfahrer nach dem Anstieg, Verschnaufpausen für alle und Wechsel der stärkeren und schwächeren Fahrer an der Spitze des kleinen Feldes, formte die Truppe zu einem kleinen kompakten Feld.
Nach weiteren 60 Km und ab Herdorf recht anspruchsvollen langen steilen Passagen kam die Gruppe erschöpft aber gemeinsam in Freusburg an. Der letzten langen Anstiege und der Teerweg hinauf zur Jugendherberge mit bis zu 20% lies aus den Gesichtern nichts Gutes ablesen. Die Aufgabe bzw. der Abbruch beim nächsten Stopp war an den Augen zu erkennen.
Dann stand Silvia mit der nächsten Verpflegung parat. Innerhalb von Minuten hellten sich die Gesichter auf, lockere flotte Sprüche heiterten die Stimmung und den Willen, „die letzten 30 Km packen wir auch noch“ auf. Der Kuchen und der mitgebrachte Kaffee liesen die letzten Zweifler spontan umschwenken. Nach ausreichender Versorgung ging es auf das letzte Teilstück.
Alle hatten ihre Reserven fast aufgebraucht, aber die Truppe blieb zusammen. Normalerweise kämpft jeder für sich und die Gespräche untereinander finden nur noch sporadisch oder gar nicht statt. Fehlanzeige: jeder pushte den anderen und trieb ihn dazu, auch noch die letzten Km durch zu halten. Selbst am letzten Knüppel, den langen Anstieg hinter der Burg Wildenburg ließ die Gruppe nicht auseinanderbrechen.
Um 18:15Uhr, nach 9h und 4 Minuten reiner Fahrzeit waren die RSV-ler wieder in Hünsborn. Es waren nicht die besten Wetterbedingungen, es hätte ruhig ein klein wenig wärmer sein können, aber alles in allem ein sehr guter Tag.
David Gaßmann fährt erst seit einem knappen Jahr in der MTB-Truppe und hat als längste Einheit mal 90 Km unter die Räder gebracht. Unglaublich, mit welcher Willenskraft er immer wieder an uns herangefahren ist. Angenockt, aber immer noch einen flotten Spruch drauf, lies er nicht zu, die Segel zu streichen. Hut ab vor so einer ausgesprochenen tollen Leistung.
Sein Vater Jürgen fuhr sehr stark und wurde mit zunehmender Streckenlänge immer ausdauernder.
Andreas und Jens hatten es sich auch nicht zugetraut komplett durch zu fahren und es dennoch geschafft. Mit jedem Km das sie dem Ziel näher kamen, wurde der Wille zum Durchhalten stärker.
Maren hatte nach einem verletzungsbedingten ruhigen Jahr ein sehr gutes Gefühl, es geschafft zu haben.
Abaz ist stark gefahren und zum Schluss hatten wir das Gefühl er könnte noch einige Km mehr vertragen.
Johanns Weber drückte immer wieder aus Tempo, da für den Abend noch eine Party angesagt war. Dennoch wollte er alle Passagen des Originalweges fahren.
Jürgen hatte ebenfalls höllischen Respekt vor dieser Tour. Ein „Schleicher„ im Hinterrad kostete zusätzliche Energie, bis der Defekt behoben war. Aber die Entwicklung von ihm in diesem Jahr lies einiges an Ausdauerleistung vermuten.
Felix Weber sprühte nur so vor Energie. Zwar hatte auch er einen Totpunkt, konnte sich aber durch ausreichende Verpflegung und positive Gedanken immer wieder neu motivieren und uns in der Truppe zusammen halten.
Es war ein sehr schöner Tag, mit einer tollen, sehr ausgeglichenen Mannschafft, die sich gegenseitig unterstützt und Kraft gegeben hat. Mit einem abschließenden Weizen [alkoholfrei] wurde noch ein wenig gefachsimpelt und dann die Heimreise angetreten.
Hünsborn 2 be wild 2016
#Hünsborn2bewild #Crossduathlon #RSVOsthelden #Kreismeisterschaft #H2BW #BistDuDabei
Ostheldener Radsportler bei Etappenfahrt „NRW-Tour“ dabei
Seit fast zwanzig Jahren ist es gute Tradition, dass der Radsportverein RSV Osthelden aus Kreuztal und der befreundete Radsportverein Sturm 03 Uedem vom Niederrhein im Wechsel alle zwei Jahre eine 7-tägige Etappenfahrt durchführen.
Nach ausländischen Zielen in den letzten Jahren wie Göteborg, Polen, Belgien oder Toscana in Italien führte es die Radsportler diesmal in sieben Etappen um das Bundesland Nordrhein-Westfalen herum. Neben Radsportlern des Sturm 03 Uedem und des RV Twisteden waren auch die fünf Aktiven des RSV Osthelden Hendrik Schöler, Michael Pflaum, Henning Jung, Erwin Rothert und Eckhard Haub dabei.
Der Start erfolgte in Uedem. Die Etappe führte durch das Nachbarland Niederlande über 165 Kilometer nach Münster-Hiltrup. Von dort absolvierten die 16 Teilnehmer bei heftigem Dauerregen die 155 Kilometer ins Hochsauerland nach Brilon. Die fast größte Herausforderung an diesem Tag war das Trocknen der Schuhe und Bekleidung.
Wegen des anhaltenden Regens kürzte man die nächste Tagesetappe auf 1oo Kilometer; sie führte von Brilon über Winterberg nach Marburg.
Die schwerste Etappe ging dann über 155 Kilometer und insgesamt rd. 2500 Höhenmeter von Marburg aus über Herborn, Breitscheid, Mengerskirchen nach Bad Ems an der Lahn. Hierbei lernten die Radler nicht nur das ständige Auf und Ab über den Westerwald kennen, sondern auch die Tatsache, dass Jugendherbergen in den meisten Fällen hoch oben auf einem Hügel oder Berg liegen und dass es nach so einer schweren Strecke sehr weh tun kann, diesen zu erklimmen.
Das nächste Tagesziel hieß Mayen. Sonniges Wetter an der Mosel hieß Genussradeln in moderatem Tempo für die Rennradfahrer. 100 Kilometer standen auf dem Tacho, als man nach einem Navigationsproblem einen Teil der Strecke „links liegen ließ“.
Unter anderem durch das wunderschöne Ahrttal führte die sechste Etappe dann von Mayen aus durch die Eifel mit ihren vielen Anstiegen nach Hürtgenwald Burgen, Schlösser, Ruinen und Klöster begleiteten die Radler auf ihrer zwar anstrengenden, aber landschaftlich reizvollen Tour über erneut 155 Kilometer und weit über 2000 Höhenmeter.
Die letzte Etappe von Hürtgenwald durch die niederrheinische Tiefebene wieder nach Uedem im Kreis Kleve war dann eine sogenannte Rolleretappe, der Landschaft angepasst und damit überwiegend flach. Das Ziel vor Augen wurden die 155 Kilometer trotz der vorangegangenen Strapazen relativ locker und mit hohem Durchschnittstempo absolviert.
Ein kleiner Empfang durch lokale Politprominenz und Vertreter des Sturm 03 Uedem auf dem Marktplatz und ein anschließender gemeinsamer Grillabend waren Anerkennung für die Leistung der Etappenfahrer, die fast 1000 Kilometer und über 9000 Höhenmeter abspulten und dabei tolle und unvergessliche Eindrücke und Erlebnisse mitnahmen.
Alle freuen sich schon auf die nächste Etappenfahrt in 2017, die vermutlich an den Bodensee führen wird.
Der RSV Osthelden hat einen Weltmeister
Erhard Hofmann bei der ITU WORLD CHAMPIONSHIPS in Zofingen
Am vergangenen Wochenende fanden zum 29. Mal in der Schweiz die Duathlon- Weltmeisterschaften über die Langdistanz statt. Eingebunden in diese internationale Veranstaltung waren Wettkämpfe über die offene Langdistanz, Staffelstarts, sowie eine Kurz-Distanz und mehrere Power-Kids Wettkämpfe.
Für die Teilnahme an der WM mussten sich alle Athleten im Vorfeld neu qualifizieren, oder einen Nachweis erfolgreicher Starts bei nationalen, oder internationalen Wettkämpfen[Platz 1-5] aus dem letzten Jahr nachweisen. Bedingt durch eine fast 2-jährige Wettkampfpause konnte Hofmann den erforderlichen Nachweis erst dieses Jahr bewältigen. Durch die sehr erfolgreiche Teilnahme an Deutschen Meisterschaften in 2015 [Duathlon Kalkar, Platz 4 – Crossduathlon Schleiden, Platz 2 und der Challenge Roth, Platz 5] waren die erforderlichen Kriterien erfüllt und die Deutsche Triathlon Union [DTU] meldete den Sportler zur WM an.
Für Erhard Hofmann ist dies bereits der 4. Start in Zofingen. Erster Start war im Jahr 1997. Hier erreichte er in der AK 40 den 6. Platz in 7:12:07. Im Jahr 2007 wurde Hofmann Vize-Weltmeister mit einer Zeit von 7:48:14. Auch für das Jahr 2012 hatte er sich für diese WM qualifiziert, musste aber nach der ersten Radrunde aussteigen, da er sich im ersten Lauf einen schweren Muskelfaserriss zugezogen hatte.
Bei Temperaturen von knapp unter 9° standen die Athleten an der Startlinie. Eigentlich optimale Bedingungen für einen schnellen Lauf. Aber für die anschließenden Radrunden hätte es ruhig ein paar Grade wärmer sein können. Alles in allem waren die Witterungsbedingungen aber nicht wirklich schlecht.
Um 08:00 Uhr wurde das Feld der Frauen in diesen langen Tag geschickt. Mit einer Stunde Differenz erfolgte um 09:00 Uhr der Start des Männerfeldes.
Die Strecken in Zofingen haben es gewaltig in sich. Die WM-Strecke gilt als eine der schwersten und ist mit der Distanz 10 – 150 – 30 auch die längste angebotene Duathlondistanz der Welt.
Für den ersten Lauf [2 Runden a 5 Km] mussten ca. 140 Höhenmeter je Runde überwunden werden. Vom Start weg ging es ca. 1,5 Km direkt bergan, wobei von einer anfangs gemäßigten Steigung die Strecke immer steiler und kurz vor dem Scheitelpunkt knapp 14 % erreicht wurden. Nach einem kurzen welligen Stück ging es bergab zurück nach Zofingen durch die Wechselzone in die zweite Runde. Hofmann benötigte für diese 2 Laufrunden ca. 41 Minuten und wechselte danach aufs Rad. Bis hierhin konnte er sich in seiner Altersklasse bereits ein kleines Stück absetzen.
Drei Radrunden a 50 Km standen auf dem Programm. Welliges Profil mit ca. 550 Hm je Runde. In den ersten beiden Runden machte ein unangenehmer Nieselregen die Abfahrten vom höchst gelegenen Bottenberg etwas schwierig. Erhard konnte hier erneut einige Plätze gutmachen und sich weiter von seinen Verfolgern distanzieren. In der dritten Runde wurde es zunehmend trockener und alle Athleten kamen unversehrt zum zweiten Wechsel. Mit ca. 9 Minuten Vorsprung wechselte der Hünsborner erneut in die Laufschuhe um die abschließenden 30 Km [2 Runden a 15 Km] zu bewältigen.
An einen ordentlichen Laufrytmus war die ersten 3 Km nicht zu denken. Ein schier endloser Anstieg mit in der Spitze bis ca. 16 % kostete allen Teilnehmern erheblich Körner. Auf der Höhe angekommen folgte ein ständiger Wechsel zwischen kurzen steilen bergab-/ und bergauf Passagen. Am Wendepunkt bei Km 7,5 hatte sich Hofmann nochmals 2 Minuten mehr Luft verschaffen können. Nun ging es die gleiche wellige unangenehme Strecke zurück nach Zofingen, um dann in der abschließenden 2. Laufrunde die letzten 15 Km abzuspulen. In den Steilstücken sah man immer mehr Athleten, die sich mit Gehpausen etwas Luft verschaffen mussten, oder bedingt durch Krämpfe völlig aus dem Rhythmus kamen. Am Wendepunkt war Hofmanns Vorsprung auf etwa 17 Minuten angewachsen. Auf den letzten 7,5 KM musste Erhard richtig beißen. In den Steilstücken war nur noch gehen möglich, aber die Muskulatur hielt. Ab KM 17 ging es nur noch bergab. Das tat zwar höllisch weh, aber mit dem Ziel vor Augen ließ Hofmann nichts mehr anbrennen. Glücklich, aber total ausgepowert kam er nach 8:19:39 ins Stadion und konnte sich mit über 21 Minuten Vorsprung den Titel des Weltmeisters der Altersklasse 60 holen. In dem überaus starken Feld der ca. 170 gestarteten WM-Teilnehmer bedeutete dies einen hervorragenden 77. Gesamtplatz.
Jetzt ist erst einmal Urlaub und Regeneration angesagt!